Erzieher Ausbildung in Hamburg

Die Ausbildung zur „Staatlich anerkannten Erzieherin – Bachelor Professional in Sozialwesen“ und zum „Staatlich anerkannten Erzieher – Bachelor Professional in Sozialwesen“ ist eine Weiterbildung, die auf einer vorherigen pädagogischen Ausbildung aufbaut. In Hamburg erfolgt diese Ausbildung hauptsächlich über die Qualifikation zur „Staatlich geprüften Sozialpädagogischen Assistentin“ und zum „Staatlich geprüften Sozialpädagogischen Assistenten“. Zudem gibt es Möglichkeiten des Quereinstieges.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin und zum Sozialpädagogischen Assistenten (SPA)

Die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin und zum Sozialpädagogischen Assistenten (SPA) wird an Berufsfachschulen für Sozialpädagogische Assistenz in Hamburg in verschiedenen Formen angeboten:

  • Vollzeitschulisch in 2 Jahren: Diese Variante richtet sich an Personen mit einem mittleren Bildungsabschluss und ist unvergütet. Die zentrale Anmeldeschule ist die BS 18 HH-Harburg.
  • Vollzeitschulisch in 2,5 Jahren: Diese Ausbildung richtet sich an Personen mit erweitertem ersten Schulabschluss (eESA). Die zentrale Anmeldeschule ist die Anna-Warburg-Schule.
  • Berufsbegleitend in 2,5 Jahren: Diese Form wird an der Evangelischen Berufsfachschule für sozialpädagogische Assistenz Alten Eichen angeboten.
  • Verkürzte Ausbildung im Umschulungsformat: Diese Variante richtet sich an Personen mit mittlerem Schulabschluss (MSA), die bereits eine Berufsausbildung absolviert haben.

Ein Ausbildungsbeginn ist nach den Sommerferien und zum Schulhalbjahr im Februar möglich. Sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten unterstützen die Arbeit der sozialpädagogischen Fachkräfte in Kitas. Sie arbeiten in Krippen, Kindergarten- und Hortgruppen sowie in anderen sozialpädagogischen Einrichtungen. Nach Abschluss der SPA-Ausbildung ist der direkte Wechsel in die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher möglich.

Ausbildung zur Erzieherin in Hamburg – verschiedene Formen

Die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher findet an Fachschulen für Sozialpädagogik in Hamburg statt und baut auf dem Berufsabschluss der Sozialpädagogischen Assistenz auf. Mit Bestehen der Ausbildung wird neben der staatlichen Anerkennung der Titel „Bachelor Professional in Sozialwesen“ verliehen. Daneben gibt es in Hamburg die Möglichkeit der Externenprüfung. Du absolvierst hierfür eine Prüfung in allen Lernbereichen der Ausbildung. Um zugelassen zu werden, musst Du keinen Unterricht besuchen, jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Vollzeitschulische Ausbildung

Die vollzeitschulische Ausbildung zur Erzieherin in Hamburg dauert drei Jahre. Diese Ausbildungsform ist ggf. förderfähig über Schüler-BAföG, Aufstiegs-BAföG oder die Agentur für Arbeit/Jobcenter. Praktika werden in geeigneten sozialpädagogischen Einrichtungen oder Schulen und in mindestens zwei unterschiedlichen sozialpädagogischen Arbeitsbereichen durchgeführt. Diese praktischen Ausbildungszeiten sind über die drei Jahre der Ausbildung verteilt.

Berufsbegleitende Weiterbildung

Die „Berufsbegleitende Weiterbildung zur Erzieherin und zum Erzieher“ (BWB) dauert ebenfalls drei Jahre. Parallel zum Fachschulbesuch muss ein Arbeitsverhältnis mit mindestens 15 Wochenarbeitsstunden in einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld bestehen. Die Teilnehmenden sind häufig zwischen 20 und 25 Wochenstunden in der Praxis tätig, um eine höhere Vergütung zu erzielen. Auch eine Tätigkeit als Tagespflegeperson kann unter bestimmten Umständen anerkannt werden.

Externenprüfung – Alternative zur Erzieher Ausbildung in Hamburg

Eine besondere Form des Weges in den Erzieher:innenberuf ist die Externenprüfung. Hier musst Du keine Erzieherschule besuchen, sondern absolvierst eine umfassende Prüfung. Wenn Du diese erfolgreich absolvierst, bist Du staatliche anerkannte Erzieherin. Mehr Informationen dazu findest Du auf unserem Beitrag zum Thema Externenprüfung

Ausbildungen für Zugewanderte

Möchtest Du als Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eine Erzieher Ausbildung in Hamburg absolvieren gibt es spezielle Angebote::

Sozialpädagogische Assistenz für Migranten (SPA)

Dieser 18-monatige Ausbildungsgang richtet sich an Frauen und Männer, die durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter gefördert werden. Voraussetzung sind unter anderem ein gesicherter Aufenthaltsstatus und Deutschkenntnisse auf B2-Niveau.

Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher für Einwanderinnen (EfE)

Die Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik Altona (FSP2) bietet eine dreijährige Ausbildung für zugewanderte Menschen an, die keinen Abschluss an einer deutschen Regelschule haben. Voraussetzungen sind ein gesicherter Aufenthaltsstatus, Deutschkenntnisse auf B2-Niveau und ein Mindestalter von 20 Jahren. Die Ausbildung kann über BAföG gefördert werden, sofern die individuellen Förderbedingungen erfüllt sind.

Zugangsvoraussetzungen und Quereinstieg

Für die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher in Hamburg gelten folgende Zugangsvoraussetzungen:

  • Eine mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder im öffentlichen Dienst oder an einer Berufsfachschule mit einer Durchschnittsnote von 3,0 oder besser sowie Fremdsprachenkenntnisse auf dem Referenzniveau B1.
  • Der mittlere Schulabschluss und eine mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder im öffentlichen Dienst oder an einer Berufsfachschule.
  • Der mittlere Schulabschluss und drei Jahre Berufserfahrung in einem für die Ausbildung förderlichen Bereich.
  • Die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife und ein viermonatiges Praktikum oder eine viermonatige Berufstätigkeit in einem förderlichen Bereich.

In begründeten Fällen kann auch zugelassen werden, wer den mittleren Schulabschluss hat und vier Jahre berufstätig war. Für Personen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch ist es hilfreich, zu Beginn der Ausbildung über Deutschkenntnisse mindestens auf Niveau B2 – besser noch C1 – zu verfügen.

Finanzierung der Erzieherausbildung in Hamburg

Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für die Ausbildung:

Schulgeld

An staatlichen Berufsfachschulen und Fachschulen wird kein Schulgeld erhoben, allerdings können Kosten für Lernmittel entstehen. Schulen in freier Trägerschaft können Schulgeld erheben, welches steuerlich geltend gemacht werden kann.

Ausbildungsvergütung und Finanzierung von Praktika

Für Menschen, die aus anderen Berufszweigen kommen oder eine Familie zu versorgen haben, sind Ausbildung und Vorpraktika nur umsetzbar, wenn der Lebensunterhalt in diesen Phasen finanziert werden kann. Mögliche Finanzierungsquellen sind ALG I, Bürgergeld, Freiwilligendienste, Wohngeld/Mietzuschuss, Kinderzuschlag und die Deutsche Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft bei gesundheitlich begründetem Berufswechsel.

BAföG

Zum Schuljahr 2022/23 wurde das BAföG reformiert, wodurch die Fördersumme und die Freibeträge erhöht sowie die Altersgrenze angehoben wurden. BAföG kann in unterschiedlichen Formen gewährt werden:

  • Für Schülerinnen und Schüler: Während des Erreichens eines weiterführenden Schulabschlusses oder pädagogischer Ausbildungen (nicht rückzahlungspflichtig).
  • Für Studierende: Anteilig rückzahlungspflichtig.

Aufstiegs-BAföG

Über das Aufstiegs-BAföG (AFBG) ist eine altersunabhängige Förderung der Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher möglich. Die Förderung umfasst Zuschüsse zu den Maßnahmekosten und Unterhaltsbeiträgen sowie Kinderbetreuungszuschläge für Alleinerziehende.

BAföG-Bezug für Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit

Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit können unter bestimmten Voraussetzungen BAföG oder Aufstiegs-BAföG erhalten, wenn sie einen ständigen Wohnsitz im Inland haben und über bestimmte Aufenthaltstitel oder eine Daueraufenthaltserlaubnis verfügen.

Bildungskredit

Ein Bildungskredit kann bis zur Vollendung des 36. Lebensjahres in Anspruch genommen werden. Dieser muss jedoch verzinst und in voller Höhe zurückgezahlt werden.

Umschulung über die Agentur für Arbeit/Jobcenter

Über einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters kann der Lebensunterhalt während einer Umschulung gefördert werden. Seit dem Inkrafttreten des Bürgergeldgesetzes zum 01.07.2023 können Umschulungen auch für drei Jahre gefördert werden.

Weitere Fördermöglichkeiten

Zu den weiteren Fördermöglichkeiten zählen Stipendien, der Hamburger Weiterbildungsbonus PLUS und regionale Förderungen für spezielle Personengruppen.

Beratung und Zuständigkeiten

Die Beratungsstelle „Fachkräfte für Kitas und Ganztag an Grundschulen“ bietet persönliche Beratung zu allen Fragen auf dem Weg in die Ausbildung zum Erzieher in Hamburg und den direkten Einstieg ins Berufsfeld. Kontaktadressen und weitere Informationen findest Du dazu in dieser pdf zum Thema Erzieher werden in Hamburg

Noch mehr Informationen und Ansprechpartner finden sich auf den Webauftritten der zuständigen Schulen und Behörden.

In Hamburg ist das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) eine wichtige Anlaufstelle für übergeordnete Fragestellungen zur Ausbildung. Die Rahmenbedingungen der Ausbildung können sich zwischen den Bundesländern unterscheiden, weshalb es sinnvoll sein kann, Schulen über die Landesgrenzen hinaus zu kontaktieren.

Fazit

Die Wege in den Beruf der Erzieherin und des Erziehers in Hamburg sind vielfältig und bieten unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten und Finanzierungswege. Ob durch eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz, spezielle Programme für Zugewanderte oder direkte Quereinstiege – die Stadt bietet umfangreiche Unterstützung und Beratung für alle Interessierten. Mit den richtigen Informationen und Fördermöglichkeiten können angehende Erzieherinnen und Erzieher in Hamburg eine fundierte Ausbildung absolvieren und erfolgreich in ihren Beruf starten.