Erzieherin werden ohne Ausbildung – Der Quereinstieg zur Erzieherin

Der Quereinstieg in einen Beruf bedeutet, dass Du ihn ohne Ausbildung ausübst oder die Ausbildung verkürzen kannst. Dies ist auch für den Quereinstieg zur Erzieherin möglich. Du kannst sogar ohne Ausbildung Erzieher:in werden. Wie das geht, erfährst Du in diesem Beitrag.

Abkürzungen in den Erzieher Beruf

Generell gilt: Je höher Deine schulische und berufliche Vorbildung ist, desto leichter und schneller gelingt der Quereinstieg. Ausschlaggebend sind auch die jeweiligen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer und ob Du mit oder ohne staatliche Anerkennung als Erzieher:in arbeiten möchtest.

Abschluss „Staatlich anerkannte Erzieherin“ – ohne Schulbesuch!

Eine besondere Form des Quereinstiegs, die immer bekannter wird und die wir Dir hier vorstellen ist die Externenprüfung zur Erzieherin auch Schulfremdenprüfung genannt. Damit kannst Du staatliche geprüfte Erzieherin werden ohne die Erzieherausbildung zu besuchen.

Quereinstieg zur Erzieher:in – die gängigsten Möglichkeiten

1. Schulfremdenprüfung / Externenprüfung zur staatlich geprüften Erzieherin
2. Verkürzte Ausbildung
3. Anerkennung der bisherigen Abschlüsse mit Nachqualifizierung
4. Berufsbegleitende vollwertige Ausbildung

1. Direkte Anmeldung zur Schulfremdenprüfung / Externenprüfung zur Erzieherin

Dieser Weg ist besonders für diejenigen spannend, die staatlich anerkannte Erzieher:innen werden wollen, jedoch nicht zur Schule gehen möchten oder können. Wenn Du zum Beispiel bereits in einer pädagogischen Einrichtung arbeitest oder den täglichen Weg zur Schule nicht auf Dich nehmen kannst, dann kannst Du so die Ausbildung umgehen.

Bei der Externenprüfung / Schulfremdenprüfung absolvierst Du theoretische und praktische Prüfungen, musst jedoch nicht am Unterricht der Ausbildungsschulen teilnehmen. Eine intensive Vorbereitung und Auseinandersetzung mit den pädagogischen Themen ist ausschlaggebend für den Erfolg.

Ausführliche Informationen über diesen Weg und wie Du dich darauf vorbereiten kannst findest Du in unserem Beitrag zum Thema Erzieher:in werden ohne Ausbildung.


Artur Kozma - pädagogische Leitung und Beratung

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2. Verkürzte Ausbildung

Voraussetzung für die Erzieher:innen Ausbildung an einer Fachschule bzw. Fachakademie für Sozialpädagogik ist der Mittlere Schulabschluss (MSA) bzw. Mittlere Bildungsweg, früher auch als Realschulabschluss bekannt.
In den meisten Bundesländern dauert die Ausbildung 5 Jahre und beginnt mit einer sozialpädagogischen Vorausbildung. Je nach Bundesland wird diese Ausbildung unterschiedlich bezeichnet z.B. Sozialpädagogische Assistenten, Sozialassistenz, Kinderpfleger:in oder Besuch des sozialpädagogischen Seminars.


Mit dieser pädagogischen Erstausbildung kannst Du meist schon in Kitas oder anderen Arbeitsfeldern als Assistenzkraft arbeiten und verfügst über einen abgeschlossenen Berufsabschluss. Unter bestimmten Bedingungen kannst Du auch direkt zur Erzieher Ausbildung zugelassen werden und kannst die Erstausbildung überspringen.

Das kann sein, wenn Du einen höheren Abschluss als den MSA besitzt, andere pädagogische oder therapeutische Berufsqualifizierungen vorweisen kannst oder mehrere Jahre einschlägige Berufserfahrung hast – einschlägige Berufserfahrung heißt hier: für Erzieher:innen typische Jobs. In einigen Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg erleichtert auch das Führen eines Familienhaushaltes den Zugang zur Ausbildung.

Genaue Infos zu Deinem Bundesland findest Du unten in der Linkübersicht.

3. Anerkennung der bisherigen Abschlüsse mit Nachqualifizierung

In einigen Bundesländer wie z.B. NRW, Hamburg, Berlin oder Mecklenburg-Vorpommern gibt es einen weiteren Weg, um in Kita´s arbeiten zu dürfen. Diese Regelungen basieren auf dem hohen Fachkräftemangel und sind manchmal auch zeitlich befristet.

Wenn Du zu einer bestimmten Berufsgruppe gehörst und reicht Dir eine Nachqualifizierung im Bereich der Kindheitspädagogik, um als Erzieher:in oder Assistenzkraft in Kita oder Ganztagsschulen arbeiten zu dürfen. Die Regelungen zu Dauer und Zulassungsvoraussetzungen sind in jedem Bundesland anders. Zum Teil kannst Du schon mit einer 160 Stunden Nachqualifikation, als Fachkraft anerkannst werden. Oft sind einschlägige Berufpraxis oder Praktika vorzuweisen.


Nachteil: Du verfügst über keine staatliche Anerkennung und die Zulassung ist nur auf die jeweiligen Bundesländer begrenzt. Diese Möglichkeit steht zudem nur einem engen Personenkreis offen. Es kann auch sein, dass Du bestimmte Aufgaben, wie die Kitaleitung oder Gruppenleitung nicht übenehmen darfst und Dein Gehalt geringer ausfällt, als das der staatliche anerkannten Erzieher:innen.


Vorteil: Die Nachqualifizierungen sind deutlich kürzer als eine Ausbildung. Da sie berufsbegleitend stattfinden sind sie unterm Strich deutlich günstiger als eine schulische Ausbildung. In einigen Bundesländern erhältst Du nach der Qualifizierung sogar das gleiche Gehalt wie voll ausgebildete Erzieher:innen.

Drei Beispiele für eine Nachqualifikationen in den Erzieher:innen Beruf

160 Stunden Nachqualifizierung zur pädagogischen Fachkraft NRW

In NRW kannst Du mit einer 160 Stunden Nachqualifizierung als pädagogische Fachkraft anerkannt werden. Dies ist jedoch nur für bestimmte Berufsgruppen möglich. Wer nicht dazu gehört, kann unter bestimmten Bedingungen trotzdem in der Kita arbeiten. Hier findest Du mehr Infos zur 160 Stunden Nachqualifizierung in NRW.

Hamburger Positivliste

In Hamburg reicht ein anerkannter Studienabschluss, um unter die sogenannte Hamburger Positivliste zu fallen. Nach einer Nachqualifikation von 80 Stunden, darfst Du als Erstkraft eingesetzt werden.

Nachqualifizierung Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern steht Dir eine ähnliche Option zur Verfügung, wenn Du einen der folgende Berufe erlernt hast:

  • Tanzpädagoginnen und Tanzpädagogen
  • Musikpädagoginnen und Musikpädagogen
  • Sportpädagoginnen und Sportpädagogen
  • Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen
  • Logopädinnen und Logopäden
  • Familienpflegerinnen und Familienpfleger
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und Gesundheits- und
  • Kinderkrankenpfleger
  • Hebammen und Entbindungspfleger
  • Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten
  • Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten

Mehr Infos findest Du unten in der Linkliste zu den einzelnen Bundesländern.

4. Berufsbegleitende vollwertige Ausbildung

Die berufsbegleitende Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieher:in wird zum Teil auch praxisintegrierte Ausbildung, kurz PIA genannt. Für gewöhnlich ist eine Anstellung in einer Kita oder einer anderen für Erzieher:innen typischen Einrichtung Voraussetzung.


Auch die berufsbegleitende Ausbildung wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt und organisiert. Dies ist kein Quereinstieg im eigentlichen Sinne, aber für einige vielleicht doch sehr interessant.


Die Anzahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden ist geringer, als in der regulären Ausbildung und liegt im Schnitt bei etwa 15 Stunden pro Woche. Der Unterricht wird je nach Schule am Nachmittag, in den Abendstunden oder am Wochenende angeboten. Parallel arbeiten die Lernenden bereits in ihrer Einrichtung. Die Dauer der berufsbegleitenden Ausbildung variiert je nach Bundesland und liegt bei drei bis vier Jahren.


In einigen Bundesländern steht diese Möglichkeit nur Personen mit einer „erzieherverwandten“ Ausbildung offen, wie z.B, Kranken- oder Kinderpflegerin. In anderen Bundesländern muss vorher sogar eine sozialpädagogische Ausbildung wie z.B. zur Sozialpädagogischen Assistenz absolviert werden.

Die Nachteile der berufsbegleitenden Ausbildung: Doppelbelastung durch Berufstätigkeit und Schulunterricht in Präsenz, längere Dauer der Ausbildung.

Vorteile: Lohn während der Ausbildung, Abwechslung und ggf. bessere Verständnis des Unterrichtstoffes durch den stetigen Wechsel von Theorie und Praxis. Auch die Chancen übernommen zu werden steigen, wenn Du Dich während der Ausbildung bewährt hast. Andererseits musst Du Dir bezüglich Berufschancen als Erzieher:in keine Sorgen machen.

Weiterführende Informationen zu den Bestimmungen Deines Bundeslandes findest Du unten in der Übersicht.

Fazit zum Quereinstieg in den Erzieher:innen Beruf

Der direkteste Weg zur staatlichen Anerkennung als Erzieher:in ist die Externenprüfung / Schulfremdenprüfung. Diese Prüfungen sind jedoch herausfordernd und erfordern eine intensive Vorbereitung. Auf der anderen Seite bieten sie viel Flexibilität, da die bisherige Berufstätigkeit weiter ausgeübt werden kann. Die Vorbereitung kann autodidaktisch oder mit einem Kurs passieren.


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✔ Mikro-Learning Plattform mit Quizfragen für zwischendurch

Mehr Infos auch zu Umfang, Dauer, Methoden und Inhalten:

Weiterführende Infos zum Quereinstieg und anderen Wegen in den Beruf der Erzieher:innen

Offizielle Informationen über Ausbildungsformen, Quereinstiege, Förderungen und vieles mehr zum Downloaden findest Du in unserer Übersicht Wege in den Beruf der Erzieherin.

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